Gerätewagen Logistik für Einsatzstellenhygiene steht jetzt zur Verfügung
Die Feuerwehren der Gemeinde Hude sind mal wieder Vorreiter. Das Thema Einsatzstellenhygiene wird auf ein neues Level gerückt.
Bei Brandeinsätzen werden die Kameradinnen und Kameraden unzähligen Schadstoffen ausgesetzt, die unter anderem auf der Kleidung anhaften. Es geht hier nicht vorrangig um Gefahrguteinsätze sondern z.B. um einen normalen PKW, der angefangen hat zu brennen und dabei Gummi, Plastik, Treibstoff und vieles mehr verbrennt. Bei diesem Vorgang werden viele gesundheitsschädliche Stoffe freigesetzt.
Bis jetzt sind die Einsatzkräfte nach ihrer Arbeit zu ihren Kameradinnen und Kameraden ins Fahrzeug gestiegen und haben sich im Feuerwehrhaus umgezogen. Kontaminierte Kleidung wurde zur Reinigung geschickt oder ausgesondert und ersetzt.
Hierbei haben wir die Gefahr, dass Giftstoffe über die Atmung oder die Haut aufgenommen werden und zu Schäden führen können.
Die kurzfriste Folge daraus können Hustenreiz, Schwindel oder auch Erbrechen sein. Langfristig könnten daraus chronische Krankheiten, Lungen- oder auch Krebserkrankungen entstehen.
Die Feuerwehren unserer Gemeinde sind das Thema ganz praktisch angegangen und haben viel Arbeit investiert um eine technische Lösung zu bauen, die diesem Problem entgegenwirkt.
Kommt der Gerätewagen Logistik zum Einsatz, kann am Einsatzort ein Verkehrsleitsystem hochgeklappt werden, dass schon aus weiter Ferne zu sehen ist. Gerade für Einsätze an der Autobahn ist das wichtig. Die Akkus auf dem Anhänger sind in der Lage für ca. zehn Stunden die Beleuchtung sicher zu stellen.
Die Einsatzkräfte ziehen vor dem Anhänger ihre kontaminierte Einsatzkleidung aus und packen sie in Fässer, die sich verschließen lassen. Sie können auch grob ihre Hände und das Gesicht waschen. Das Ganze findet im sogenannten Schwarzbereich statt. Dieser Bereich kann auch durch einen mitgeführten Pavillion geschützt werden.
Danach betreten die Kameraden den Weißbereich. Der Anhänger wurde hier seitlich aufgeklappt und ein Sichtschutz am Dach befestigt. Die Kameradinnen und Kameraden erhalten hier Ersatzkleidung. Es werden für ca. 40 Personen Trainingsanzüge und einfache Schuhe mitgeführt. Diese Kleidung dient nur dem Zweck, dass die Personen ohne zu frieren wieder nach Hause kommen. Es werden aber auch 16 komplette Einsatzgarnituren mitgeführt. Hiermit werden die Einsatzkräfte in die Lager versetzt direkt nach einem Einsatz wieder in den nächsten Einsatz gehen zu können.
Bis jetzt gibt es im Landkreis noch kein vergleichbares Fahrzeug bzw. einen vergleichbaren Anhänger, der die Feuerwehrleute auf diese Weise unterstützt.
Text und Bilder: Georg Schecke